Donnerstag, 21. Juli 2016

»Ein lebendiges Feuer. Die Lebensgeschichte der Milena Jesenská«

Mit der Biographie »Ein lebendiges Feuer. Die Lebensgeschichte der Milena Jesenská« erzählt Alois Prinz anhand von Fotos und Briefen das außergewöhnliche Leben einer mutigen Frau.

»Sie ist ein lebendiges Feuer, wie ich es noch nie gesehen habe...«
Franz Kafka


Milena Jesenská rebellierte ein Leben lang gegen das von ihr erwartete Frauenbild: Sie brach mit ihrem Medizinstudium und dem einflussreichen Vater, nahm verschiedene Gelegenheitsjobs an und verkehrte in der deutsch-jüdischen Gesellschaft in Prag, einer männlich dominierten Schriftstellerwelt.

Milena Jesenská knüpfte Kontakte zu Intellektuellen wie Max Brod oder Franz Kafka und entwickelte ein Bewusstsein für politische Themen. Viele Einflüsse prägten ihr Leben, das sie auch nach Wien und Dresden führte. In beiden Städten arbeitete Milena als Journalistin für avantgardistische Zeitschriften.

Ihre besondere Persönlichkeit war laut Kafka wie »ein lebendiges Feuer«; Milena Jesenská war leidenschaftlich in der Liebe, der Freundschaft und der Sorge um andere. Das zeigte sich besonders unter Hitlers Machtergreifung. Milena verhalf politisch Verfolgten und Juden zur Flucht und verfasste im Untergrund politische Schriften. Ihren Einsatz bezahlte sie mit dem Leben: 1940 wird Milena Jesenská von der Gestapo verhaftet und ins KZ Ravensbrück deportiert, wo sie am 17. Mai 1944 starb.

Über den Autor
Alois Prinz, geb. 1958, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie und lebt in der Nähe von München. Er gehört heute zu den herausragenden Biographen, bei Beltz & Gelberg veröffentlichte er zahlreiche Biographien, u.a. über Hannah Arendt (Evangelischer Buchpreis), Ulrike Meinhof (Deutscher Jugendliteraturpreis), Franz Kafka, Paulus und zuletzt über Joseph Goebbels.