Pressemeldung

Freitag, 13. März 2015

Stark in die Schule

Die Bildungsbiografie von Kindern kann nicht den Schulen alleine überlassen werden. Eltern sind aufgefordert, ihre Kinder bereits vor der Einschulung zu unterstützen und dabei nicht auf die falschen Frühförderprogramme hereinzufallen. Der Kindheits- und Jugendforscher Klaus Hurrelmann und der Pädagoge Adolf Timm erläutern, worauf es ankommt: eine gezielte Unterstützung der Selbst- und Sozialkompetenz von Kindern, damit sie den gestiegenen Leistungserwartungen in Schule und Gesellschaft gewachsen sind.

Das Bildungsschicksal eines jungen Menschen entscheidet sich weitgehend in den Jahren vor dem Schuleintritt. Der wichtigste Lernort der Kinder, so das Autorenduo Adolf Timm und Klaus Hurrelmann, ist und bleibt die Familie. Ihr Einfluss auf den Schulerfolg ist größer als der von Lehrern und Unterricht zusammen. In der deutschen Tradition werden die Erziehung in der Familie und die Bildung in den Institutionen streng voneinander getrennt. Diese Arbeitsteilung halten die beiden Autoren für überholt und unproduktiv. Bildung muss von Anfang an in der Erziehung mitgedacht werden. Aber wie?

Hurrelmann und Timm weisen nach, dass für den späteren Schulerfolg nicht ein frühes kognitives Training hilfreich ist, sondern dass es vor allem auf die Ausbildung einer Selbst- und Sozialkompetenz ankommt: Ausdauer, Selbstbeherrschung, Neugier, Gewissenhaftigkeit, Mut Selbstvertrauen, Disziplin, Konzentrationsvermögen, Optimismus.

In ihrem Buch »Stark in die Schule. Was Kinder vor der Einschulung brauchen« beschreiben Hurrelmann und Timm die 9 Kompetenzen für den Schulerfolg und zeichnen einen gangbaren Weg, wie Eltern die Bildungs­biografie ihrer Kinder sinnvoll unterstützen, ohne sie zu überfordern. Darüber hinaus machen sie Vorschläge, wie eine Erziehungs- und Bildungs­partnerschaft von Eltern und Pädagogen gelingen kann.

Die Autoren:
Dr. Klaus Hurrelmann gehört zu den bekanntesten Kindheits- und Jugendforschern in Deutschland. Seit 1979 Professor an der Universität Bielefeld, wo er Sozial- und Gesundheitswissenschaft lehrte, ist er heute Professor of Public Health and Education an der Hertie School of Governance in Berlin. Er leitete von 1986 bis 1998 das Kooperationszentrum »Health Behavior in School Children« der WHO.

Adolf Timm hat Unterrichtserfahrung in der Grundschule, der Hauptschule, der Realschule und im Gymnasium. Er war in der Lehrerbildung Schleswig-Holsteins tätig und langjähriger Schulleiter der »Europaschule Timmendorfer Strand«. In Zusammenarbeit mit Klaus Hurrelmann hat er das potenzialorientierte Elterntraining »Die Gesetze des Schulerfolgs« entwickelt, das bundesweit im Einsatz ist. Als Buchautor setzte er sich für eine »Familie-Kita-Schule-Partnerschaft« ein.