Migrants from Turkey who came during the recruitment of workers in the 1960s/1970s to Germany now reach the age when their need of nursing care increases. Research shows that in the next ten years the care need of older migrants in Germany will increase substantially. Elderly migrants are often being cared for by their family members and they do not take up professional support. With a qualitative approach the project analyzed resources, psychosocial burden and needs of family caregivers with a migration background from Turkey of persons with dementia and developed concepts to empower the caregivers´ self-management competencies.
Results show that family caregivers with a migration background from Turkey are strained and lack knowledge regarding nursing care and help structures. They are difficult to reach for nursing care and psychosocial help and seek help at a very late stage because they perceive the dementia of their relative either as a natural symptom of old age or as a taboo. The burdens and needs are very heterogeneous so various diversity-sensitive and user-oriented support instruments have to be established to overcome the feeling of powerlessness and to strengthen the self-management competencies of family caregivers.
Keywords
Dementia, Migration, Self-Management, Family Caregiver, User-Orientation
Menschen aus der Türkei, die im Rahmen der Anwerbeabkommen in den 1960er und 70er Jahren nach Deutschland migrierten, kommen zunehmend in ein Alter, in dem die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, steigt. Studien zeigen, dass sich Pflegebedürftigkeit bei Menschen mit Migrationshintergrund in den kommende zehn Jahren weiter erhöhen wird. Angehörige von pflegebedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund pflegen häufig zu Hause und nehmen selten ambulante Unterstützungsangebote und Pflegedienste in Anspruch. Mit einem qualitativen Forschungsansatz wurden Ressourcen, psychische Belastungen und Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen türkeistämmiger Menschen mit Demenz analysiert und Ansätze zur Stärkung der Selbstmanagement-Kompetenzen pflegender Angehöriger entwickelt.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Angehörigen stark belastet sind und Wissensdefizite hinsichtlich der Pflege und Unterstützungsstrukturen aufzeigen. Sie sind für pflegerische und psychosoziale Unterstützung schwer zu erreichen und nehmen Unterstützung erst spät in Anspruch, da die Demenzerkrankung teilweise nicht als Krankheit, sondern als normale Alterserscheinung verstanden oder stark tabuisiert wird. Die Belastungen und Bedürfnisse der Angehörigen sind sehr heterogen, so dass vielfältige und diversitätssensible nutzerorientierte Unterstützungsinstrumente entwickelt werden müssen, um den Übergang von der Ohnmacht in das Selbstmanagement von pflegende Angehörigen zu unterstützen.
Schlüsselwörter
Demenz, Migration, Selbstmanagement, Pflegende Angehörige, Nutzerorientierung
Beitrag
Pflegende Angehörige türkeistämmiger Menschen mit Demenz - Paradigmenwechsel von Ohnmacht zu Selbstmanagement
Pflege & Gesellschaft (ISSN 1430-9653), Ausgabe 01, Jahr 2018, Seite 69 - 83
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Pflegende Angehörige türkeistämmiger Menschen mit Demenz - Paradigmenwechsel von Ohnmacht zu Selbstmanagement
Pflege & Gesellschaft (ISSN 1430-9653), Ausgabe 01, Jahr 2018, Seite 69 - 83
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1430-9653
Beltz Juventa
Oliver Razum / Hürrem Tezcan-Güntekin