Kriminologisches Journal

Alltagsnarrationen über Konflikte und Kriminalität

Zusammenfassung

Der Beitrag diskutiert das Potenzial von Narrationen für eine kritische Analyse des Kriminalitätskonzepts. Über eine Neukontextualisierung der Studien zu den „Ärgernissen und Lebenskatastrophen“ und zum „Sagenhaften Alltag“ im Kontext der gegenwärtigen Debatte um die „narrative criminology“ and „narrative victimology“ wird – im Rahmen einer narrativen Ethnographie des Alltags – das kritische Potenzial von Narrationen wie auch einer Narrationsanalyse, die Kriminalität als hegemoniale und institutionelle Erzählung versteht, herausgestellt. Über das Einnehmen einer Alltagsund einer Konfliktperspektive werden alternative Erzählungen – Konfliktgeschichten – erkennbar, die als „narratives Eigentum“ im Alltag Bestätigung, im Kontext der Institution Verbrechen & Strafe aber unter Druck gebracht, transformiert und letztlich enteignet werden. Die dominante Kriminalitätserzählung dagegen wird im Alltag eher als narrative Ressource angeeignet, die verwendet wird zur Konstruktion von Moral- und Gefahrengeschichten, mit denen alltägliche, lebenspraktische Moralfragen verhandelt und Handlungsunsicherheiten bearbeitet werden können.

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Beitrag
Alltagsnarrationen über Konflikte und Kriminalität
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2020, Seite 312 - 326

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Titel

Alltagsnarrationen über Konflikte und Kriminalität

Zeitschrift

Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2020, Seite 312 - 326

DOI

10.3262/KJ2004312

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Print ISSN

0341-1966

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Johannes Stehr

Schlagwörter

Alltagsperspektive
Konfliktgeschichten als narratives Eigentum
narrative Ethnographie des Alltags
narrative ethnography of everyday life
the perspective of everyday life