Pflege & Gesellschaft

Lauter Beifall für stilles Heldentum – Ambivalenzen der Anerkennung für den Pflegeberuf (nicht nur in Pandemiezeiten)

Zusammenfassung

Die Corona-Pandemie zeigt eindrücklich, mit welcher Ambivalenz der Pflegeberuf in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Im Kontext eines gesamtgesellschaftlichen Interesses an einer pandemieresistenten Gesundheitsversorgung oszillierte der öffentliche und mediale Diskurs um die berufliche Pflege zwischen Defizitbeschreibungen (Mangel an Personal und Schutzmaterial/-montur sowie und defizitäre Bezahlung) und Heroisierung (die Systemrelevanten, die „draußen“ kämpfen während alle anderen „geschützt“ zu Hause bleiben). Korrespondierend mit diesen widersprüchlichen Beschreibungen beruflicher Pflege zeigen sich ambivalente Formen der Anerkennung. Moralisch-emotionale Anerkennung in Form von hoher gesellschaftlicher und medialer Aufmerksamkeit sowie die Einordnung des Pflegeberufs als „systemrelevant“ einerseits, die monetäre Anerkennung durch eine Corona-Prämie andererseits – „klein gearbeitet“ in einem zähen Diskussionsprozess. Angesichts dieser diffusen Anerkennungspraktiken stellt sich die Frage nach einer grundlegenden gesellschaftlichen Neubewertung beruflicher Pflege als Antwort auf die anthropologische Grundkonstante der Vulnerabilität. Auf dieser Basis verändert sich das Selbstverständnis der Artikulation eigener Anliegen und Interessen hin zu einer Selbstermächtigung.

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Beitrag
Lauter Beifall für stilles Heldentum – Ambivalenzen der Anerkennung für den Pflegeberuf (nicht nur in Pandemiezeiten)
Pflege & Gesellschaft (ISSN 1430-9653), Ausgabe 3, Jahr 2021, Seite 197 - 208

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Titel

Lauter Beifall für stilles Heldentum – Ambivalenzen der Anerkennung für den Pflegeberuf (nicht nur in Pandemiezeiten)

Zeitschrift

Pflege & Gesellschaft (ISSN 1430-9653), Ausgabe 3, Jahr 2021, Seite 197 - 208

DOI

10.3262/P&G2103197

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Print ISSN

1430-9653

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Karin Reiber / Gabriele Fischer / Nora Lämmel

Schlagwörter

Anerkennung
Interessenvertretung
Recognition
representation of interests
system relevance
Systemrelevanz