Migration und Soziale Arbeit

Wissenschaftlicher Kommentar zur DÄ°TÄ°B Jugendstudie 2021

Zusammenfassung

Die Ditib-Jugendstudie 2021 verspricht Einblicke in die Lebenswelten türkeistämmiger Jugendliche, aus denen für die Ditib als größte deutsche Moscheevereinigung Empfehlungen in der Jugendarbeit in Deutschland gezogen werden. Bei der Lektüre offenbaren sich jedoch in der Studie – trotz der sehr interessanten mehrschichtigen affektiven Spannungslage der Jugendlichen zwischen Partizipation und dem Gefühl des Fremdseins in Deutschland, die das erhobene Material andeutet –, von Beginn an erhebliche Mängel sowohl in der qualitativen als auch in der quantitativen Methodik, die sich in weitgehend nicht belastbaren Empfehlungen und Schlussfolgerungen für die Praxis fortsetzen. Die theoretischen Defizite manifestieren sich zunächst in fehlenden Begriffsdefinitionen, epistemologischen Fehlschlüssen, unzureichender Methodenbeschreibung, fehlerhafter Datenauswertung, mangelnder Einbettung in die bisherige Forschung sowie Überinterpretation der Ergebnisse. Darüber hinaus erweist sich der wissenschaftlich nicht fundierte Umgang mit Religion, Identität, Radikalisierung etc. als folgenreich für die praktischen Empfehlungen, die nicht zuletzt deshalb widersprüchlich und mitunter nicht nachvollziehbar sind. Die Studie bleibt damit weit unterhalb ihrer Möglichkeiten innerhalb eines Themenfeldes, dessen erhebliche Relevanz unzweifelhaft ist.

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Beitrag
Wissenschaftlicher Kommentar zur DÄ°TÄ°B Jugendstudie 2021
Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 4, Jahr 2022, Seite 376 - 381

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Titel

Wissenschaftlicher Kommentar zur DÄ°TÄ°B Jugendstudie 2021

Zeitschrift

Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 4, Jahr 2022, Seite 376 - 381

DOI

10.3262/MIG2204376

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Print ISSN

1432-6000

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Sarah Demmrich / Özkan Ezli / Evelyn Bokler-Völkel

Schlagwörter

Engagement
Lebenswelt
Methodenkritik
Jugendverbandsarbeit
junge Muslime