Partizipation kann nur erfahren und nicht theoretisch erlernt werden (vgl. Moser 2009). Der Jugendrat der Stadt Düsseldorf hat sich dies als Ziel gesetzt: Mitwirken! Mitmachen! Mitbestimmen! Mitmischen! Beteiligungsprojekte für Jugendliche müssen deren Interesse wecken und für sie eine große Bedeutung haben. Der Jugendrat - als Beteiligungsform - ist eine parteiübergreifend organisierte Form demokratischer Politik. Nach fast 3 Jahren Amtszeit wurde die Arbeit des Jugendrates nun erstmals extern evaluiert. -- Studierende des Bachelor Studienganges Soziale Arbeit an der Fachhochschule Düsseldorf haben über zwei Semester unter Leitung von Frau Dr. Kristin Sonnenberg unterschiedliche qualitative und quantitative Methoden der Sozialforschung kennen gelernt, Forschungsskizzen erarbeitet und Erhebungsinstrumente konstruiert. Gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf als Praxispartner entstand ein Forschungsprojekt zur Evaluation des Jugendrates der Stadt. Die wichtigsten Ergebnisse werden im folgenden Artikel dargestellt und diskutiert. Befragt wurden insgesamt 372 Schüler, 60 Bürger, die 31 Mitglieder des Jugendrates und ein Experte des Jugendamtes. -- Der Jugendrat der Stadt Düsseldorf wurde als politisches Gremium erstmals 2007 gewählt. Er repräsentiert die Kinder und Jugendlichen der Stadt und bietet eine Mitwirkungsmöglichkeit an politischen Entscheidungsprozessen. Er wird von Düsseldorfer Jugendlichen im Alter von 11 bis 21 Jahren gewählt und setzt sich aus bis zu 31 Mitgliedern zusammen, die mindestens das 14. Lebensjahr vollendet, aber das 21. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Das Mandat ist ehrenamtlich und erfordert ein gewisses Engagement von den Jugendlichen. Jugendverbände und Jugendring haben die Entstehung des Jugendrates begleitet und die Wahl konstruktiv unterstützt. Die Arbeit der jungen Politikerinnen und Politiker wird von Vertretern des Rates als beratenden Mitgliedern und Vertretern des Jugendamtes tatkräftig unterstützt. Der erste Jugendrat wurde am 23. Oktober 2007 gewählt und besteht für die Dauer von drei Jahren. Gewählt wurde in allen Stadtbezirken, in insgesamt 68 Wahllokalen. Die Wahl fand an einem Schultag in unterschiedlichen Schulen statt. Insgesamt 400 Personen führten die Wahl durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,64% und es beteiligten sich an der Zahl 10.311 Wählerinnen und Wähler. Der Jugendrat trifft sich laut Geschäftsordnung jährlich mindestens viermal, 2010 finden insgesamt acht Sitzungen statt. Diese Sitzungen sind öffentlich. Es werden Ideen diskutiert, eigene Projekte entwickelt und Beschlüsse gefasst, die dann an die Politik weitergeleitet werden, denn der Jugendrat kann Anträge und Anfragen an die zuständigen Gremien der Stadt beschließen. --
Beitrag
Politische Partizipation von Jugendlichen am Beispiel des Jugendrates der Stadt Düsseldorf
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 6, Jahr 2010, Seite 429 - 438
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Politische Partizipation von Jugendlichen am Beispiel des Jugendrates der Stadt Düsseldorf
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 6, Jahr 2010, Seite 429 - 438
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