Pressemeldung

Montag, 17. August 2015

Neue Väter braucht das Land – warum eine alte Forderung heute aktueller denn je ist!

Sie wechseln Windeln, waschen Wäsche und gehen mit ihren Kindern auf den Spielplatz. Einige nehmen sogar Elternzeit. Doch nach den ersten Monaten sind die neuen Väter wieder erstaunlich konservativ eingestellt und fallen in eingespielte Verhaltensweisen zurück. Barbara Streidl fordert Väter dazu auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und diese innovativ und selbstbewusst auszufüllen. Aber auch Mütter, Arbeitgeber und Gesellschaft müssen sich von alten Rollenvorstellungen verabschieden.

Mutter - Vater - Kind - Gesellschaft: Betrachtet man nüchtern, wer von diesen bis heute am meisten in einer traditionellen Rolle verhaftet bleibt, so landet man schnell bei den Vätern. Viele von ihnen werden zusätzlich blockiert: von sturen Chefs, die Kind und Karriere für unvereinbar halten, aber auch von Müttern, die Erziehungsfragen allein entscheiden wollen. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass einem Kind nichts Besseres passieren kann als ein Vater, der Verantwortung übernimmt und nicht bloß Aufgaben. Das wünschen sich auch immer mehr Männer: nicht nur anwesend, sondern gleichberechtigt zu sein.

In ihrem Buch »Lasst Väter Vater sein« arbeitet Barbara Streidl heraus, wie eine selbstbestimmte und emanzipierte Vaterschaft dem Wohle aller dient - nicht zuletzt der Familie. Nach Generationen abwesender Erzeuger und Ernährer ist es Zeit für neue Vaterbilder und die entsprechenden Veränderungen in Familie, Beruf und Gesellschaft.

Barbara Streidl formuliert »neun Forderungen für eine bessere Zukunft« von Familien und fordert eine Aufwertung der Vaterrolle:

1) »Mehr Zeit und Geld für Papa und Mama«: ElterngeldPlus und Familienarbeitszeitmodelle
2) »Mehr Entscheidungsfreiheit für Papa und Mama«: Anreize für eine paritätisch genommene Elternzeit, gemeinschaftliche Entgelt- und Lohnberechnungen
3) »Mehr Autorität für Papa«: Anerkennung und Vertrauen in die Fähigkeiten von Vätern
4) »Mehr Überlebenschancen für Elternbeziehungen nach Trennungen«: Schaffung eines »Elternamts«, das unparteiisch agiert und die Interessen von Eltern und Kindern wahrt
5) »Mehr Familienfreundlichkeit für Papa«: Auszeit- und Sonderurlaubsregelungen, flexible Tages- und Wochenarbeitszeiten, Teilzeitarbeit
6) »Mehr offene Türen für Papa«: selbstbewusste Väter neben selbstbewussten Müttern. Überwindung des "maternal gatekeeping«
7) »Mehr Vaterchance ergreifen«: Väter müssen Verantwortung übernehmen
8) »Mehr Vater statt Mutter zweiter Klasse«: neue Vaterrollen jenseits vom Patriarchen und Softie
9) »Mehr Anerkennung für Papa und Mama«: Barbara Streidl ruft zum Elternstreik auf 


Barbara Streidl, geboren 1972 in München, arbeitet als Journalistin u.a. für den Bayerischen Rundfunk. Sie ist Co-Autorin des Buches »Wir Alphamädchen - Warum Feminismus das Leben schöner macht. 2012 erschien ihr Buch »Kann ich gleich zurückrufen? Der alltägliche Wahnsinn einer berufstätigen Mutter«. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.