Pressemeldung

Mittwoch, 01. Juli 2009

Aus Leidenschaft für eine schöne Schule

Tausende von Lehrern und Schülern sind im Juni auf die Straße gegangen, um für eine bessere Bildung zu streiken. Weil ihre Schule einfach nicht funktioniert. Doch es gibt auch Gegenbeispiele, die gerade jetzt Vorbild sein können für neue Wege in unserer Schullandschaft. Eine Brandenburger Gemeinschaftsschule zeigt, was Lehrer, Schüler und Eltern tun können, um Schule besser zu machen. In ihrem Buch „In Zukunft lernen wir anders. Wenn die Schule schön wird“, beschreibt die Schulleiterin und Autorin Ulrike Kegler den Werdegang dieser Schule und ermuntert dazu, an der eigenen Schule Veränderungen anzustoßen.

Weinheim: Es gibt sie – Schulen, in denen sich Kinder wohl fühlen, in denen sie ihre Persönlichkeit entfalten, Freude und Anerkennung erfahren und Leistungsbereitschaft entwickeln können. Ulrike Kegler hat das Entstehen einer solchen Schule angestoßen und umgesetzt. Sie ist Lehrerin und Leiterin einer staatlichen Gemeinschaftsschule für die Klassen 1-10 in Potsdam, die für ihre innovativen Konzepte mit dem Deutschen Schulpreis aus-gezeichnet wurde. In ihrem Buch „In Zukunft lernen wir anders. Wenn die Schule schön wird“ erzählt die Autorin von ihrer Schule und was sie grundlegend verändert hat: ausgehängte Türen und abgeschraubte Tafeln, Räume und Unterrichtszeiten, die nicht starr, sondern veränderbar sind, Lernen in sozialen und kulturellen Projekten mit Experten von außen – Theaterleute, Handwerker, Ingenieure, die mit den Schülern den Alltag proben. Und von dem einmaligen Projekt, die Jahrgänge der 13 – 15 Jährigen zu „entschulen“ und für sie einen neuen Lernort zu schaffen, an dem vor allem mit den Händen gearbeitet wird.
Ulrike Keglers Schule ist Vorbild und Beispiel für neue Wege in unserer Schullandschaft. Mit „In Zukunft lernen wir anders“ ist ein Buch entstanden, das Mut macht und um neues Vertrauen in unsere Bildungsinstitutionen wirbt. Denn JEDE Schule kann Veränderungen erfolgreich in Gang setzen.
Keglers Buch liest sich aber auch wie eine kleine Kulturgeschichte der deutschen Schule. Es zeigt, wie Schule geworden ist, was sie heute ist: Das typische Mobiliar, zementierte Sitzordnungen und scheinbar unumstößliche Schulrituale wie das Melden, starre Abfrage- und Prüfungsmodi, die meilenweit von den Erfahrungswelten der Schüler entfernt sind. In Ulrike Keglers Potsdamer Schule verbindet sich Altes mit dem Neuen, entstanden ist durchaus Unkonventionelles – eine ganz neue Schule in einem alten DDR-Schul-Plattenbau – ein neues Stück deutscher Schulgeschichte.
Wie erfolgreich diese Schule ist, zeigt der landesweite Vergleich: Überdurchschnittlich viele Schüler erreichen hier den Abschluss und das mit besseren Resultaten. Und mit guten Gesichtern: Denn ihre Schule war schön! In seinem Vorwort schreibt Reinhard Kahl:  

„Am beeindruckendsten in dieser Schule sind die Gesichter der Schüler. Diese Schönheit beim Erwachen und allmählichen Erwachsenwerden von Intelligenz ist ein unschlagbares Argument“.