Durch die seit Anfang 2004 vom BMFSFJ geförderten lokalen Bündnisse für Familie sollen - gewissermaßen in einem "bottom-up"-Prozess durch die Beteiligung aller gesellschaftlichen und politischen Gruppen vor Ort - passgenaue Lösungen entwickelt und umgesetzt werden, die zur Stärkung von familienfreundlichen Strukturen auf lokaler Ebene führen. Dadurch soll Deutschland bis zum Jahr 2010 zu einem der familienfreundlichsten Länder Europas gemacht werden, so zumindest die Zielsetzung des Bundesministeriums (www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de) Bislang sind bundesweit rund 370 Bündnisse entstanden, weitere 259 befinden sich im Aufbau. Zwei Drittel dieser Bündnisse widmen sich den Themen "Nachfrageorientierte Kinderbetreuung", "Beratung und Information für Familien" und "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" (vgl. Heitkötter/Schröder). Das Göttinger Bündnis für Familie wurde am 11.7.2005 gegründet und hat sich die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Ziel gesetzt, wobei insbesondere der "Ausbau innovativer Kinderbetreuungsangebote" und "Maßnahmen einer familienfreundlichen Arbeitswelt" als Schwerpunkte der Bündnisarbeit definiert wurden. Die offene, partizipative Struktur des Göttinger Bündnisses für Familie führte nicht nur zu einer breiten Beteiligung der Göttinger Verbände und Vereine, sondern bot auch die Möglichkeit eines Brückenschlags zwischen Wissenschaft und Praxis im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts. Das am Institut für Soziologie der Georg-August-Universität angesiedelte, von Sigrid Leitner geleitete Projekt hatte zum Ziel, einzelne Teilaspekte der Thematik "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" in einem lokalen Kontext genauer zu beleuchten, damit auch die Bündnisarbeit zu unterstützen und aus wissenschaftlicher Perspektive zu beraten. Insgesamt entstanden in diesem Rahmen fünf Examensarbeiten, die je einen allgemeinen - theoretisch und sekundäranalytisch ausgerichteten - Teil beinhalten und daran anknüpfend die konkrete Situation in Göttingen analysieren. Die Studierenden arbeiteten in einem Projektverbund, d.h. sie trafen sich regelmäßig und diskutierten ihre inhaltlichen Konzepte, die Anlage der Untersuchungen vor Ort sowie Teilergebnisse der Arbeiten. Konkret wurden einzelne Aspekte der beiden Bündnisschwerpunkte aufgegriffen: "Innovative Kinderbetreuung" unter den Aspekten der Flexibilität von Kita-Öffnungszeiten (1), Konzepte frühkindlicher Förderung (2) und Ausbau der Tagespflege (3) sowie "Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt" in Form von flexiblen Arbeitszeiten (4) und betriebliches Engagement in der Kinderbetreuung (5). Die Ergebnisse der fünf Examensarbeiten wurden im Herbst 2006 im Rahmen des Göttinger Bündnisses für Familie präsentiert. Die einzelnen Arbeiten werden im Folgenden kurz dargestellt.
Beitrag
Vereinbarkeit von Familie und Beruf - ein Lehrforschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem lokalen Bündnis für Familie
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 1, Jahr 2008, Seite 27 - 34
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Vereinbarkeit von Familie und Beruf - ein Lehrforschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem lokalen Bündnis für Familie
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 1, Jahr 2008, Seite 27 - 34
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0342-2275
Beltz Juventa
Sigrid Leitner / Inga Boelcke / Ann-Kathrin Jüttner / Annegret Kabisch / Ann-Sophie Palandt