Pressemeldung

Mittwoch, 21. September 2016

Die Toleranzfalle

Was grenzenlose Liberalität uns und unseren Kindern antut

Wie oft nehmen wir es hin, wenn Jugendliche außerhalb des Elternhauses über die Stränge schlagen und pöbeln, beschimpfen oder kriminelle Delikte begehen. Wenn kleine Tyrannen aus prekären wie auch gut situierten Verhältnissen in der Schule notorisch den Unterricht stören. Oder wenn die Söhne muslimischer Einwanderer mit liberalen Werten überfordert sind und dies durch ihr Verhalten zum Ausdruck bringen.

Der ehemalige Lehrer und Moderator für Gewaltprävention Axel Becker bedauert, dass aus einer Haltung der Toleranz oft Gleichgültigkeit entsteht, und Übertritte und Delinquenz, ob im Klassenzimmer oder auf der Straße, mit einem Laisser-faire beantwortet werden. Schnell entstehen daraus Angst und Verwahrlosung. Becker warnt vor dieser Abwärtsspirale und fordert ein engagiertes Eintreten für das Gemeinwohl und seine Regeln. Als Pädagoge weiß er, dass Kinder und Jugendliche ein Anrecht auf Widerständigkeit haben: Damit Jugendliche sich abgrenzen können, hilft es, wenn Erwachsene eine klare Position beziehen. Verlässliche Beziehungen, gesicherte Grundbedürfnisse, Regeln und Rituale sowie Konsequenzen sind hierfür unerlässlich.

Der Autor: Axel Becker fuhr früher zur See, war im Polizeidienst und wurde dann Lehrer. Über 30 Jahre lang hat er in der Comenius Sonderschule in Berlin gearbeitet. Parallel dazu absolvierte er eine berufsbegleitende Weiterbildung in Sozialem Lernen und Ausbildung zum Mediator für Gewaltprävention. Seit 2012 gibt er Seminare und Workshops auf Honorarbasis, u.a. für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Axel Becker lebt in Berlin.