Pressemeldung

Montag, 16. Juli 2018

Trauer um Christine Nöstlinger

Die Verlagsgruppe Beltz trauert um eine große Autorin: Am 28.6.2018 ist Christine Nöstlinger im Alter von 81 Jahren in Wien gestorben. Die Beerdigung fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.

Nostlinger-c-Gelberg.jpgChristine Nöstlinger wurde am 13. Oktober 1936 in Wien geboren und wuchs in Hernals, im Arbeitermilieu der Wiener Vorstadt, auf. Sie galt dort als »besseres Kind«, da ihre Mutter einen Kindergarten leitete und der Großvater ein Geschäft führte. Nach dem Abitur studierte sie Gebrauchsgrafik an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. Sie heiratete, bekam zwei Kinder und begann, für Tageszeitungen und Magazine zu arbeiten.

1970 schrieb und zeichnete Christine Nöstlinger ihr erstes Kinderbuch »Die feuerrote Friederike«, das auf Anhieb ein Erfolg wurde. Mit »Die Kinder aus dem Kinderkeller« debütierte sie 1971 bei Beltz & Gelberg. Es folgten noch 26 Romane, 10 Erzählungen und 3 Bilderbücher unter anderem Klassiker wie »Wir pfeifen auf den Gurken­könig« und »Maikäfer, flieg!«.

Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Bereits 1973 erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis und 1979 den Österreichischen Jugendbuchpreis. Im Jahr 1984 folgte die Hans-Christian-Andersen-Medaille für ihr Gesamtwerk. Gemeinsam mit Maurice Sendak wurde Nöstlinger 2003 mit dem Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis ausgezeichnet.

Die Verlagsgruppe Beltz trauert um eine Ausnahmeschriftstellerin, die die Kinderliteratur mit ihrem ganz eigenen »Nöstlinger-Ton« seit fast 50 Jahren nachhaltig geprägt hat. »Ein Stück Welt in Sprache umsetzen«[1], das war ihr Anliegen, dem sie bis zum Schluss treu geblieben ist, immer mit Witz, Humor und Verstand. Die Familie Beltz Rübelmann sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verlagsgruppe sprechen ihrer Familie ihre aufrichtige Anteilnahme aus. Wir bleiben ihr in großer Dankbarkeit verbunden und halten ihr literarisches Lebenswerk lebendig.



[1] Christine Nöstlinger, Rede zur Verleihung des Astrid-Lindgren-Memorial-Awards, 2003