Täglich wird uns vor Augen geführt, wie filigran und zerbrechlich Orte und Werte sind, die uns Sicherheit geben. Die Folgen von Krieg und Flucht sowie schwere Gewalt- und Vernachlässigungserfahrungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen stellen pädagogische Handlungsfelder vor Herausforderungen. Neben dem ›Konzept der Selbstbemächtigung‹ (Weiß 2023) und dem Konzept des ›pädagogisch-therapeutischen Milieus‹ (Gahleitner 2021), gilt das Konzept der ›Pädagogik des sicheren Ortes‹ (Kühn 2006) als eines der Kernkonzepte der Traumapädagogik.
Bereits über die Namensgebung seines Konzepts berichtet Kühn (2006), dass der von den Akteur*innen der ersten Stunde gewählte Arbeitstitel ›Traumapädagogik‹ ihm nicht deutlich genug gemacht hat, »wozu und mit welchem Ziel pädagogisch gewirkt werden soll« (S. 6). Mit der Wahl seines Konzepttitels ›Pädagogik des sicheren Ortes‹ verdeutlicht er, dass damit »Rahmenbedingungen und Möglichkeiten angesprochen sind, die den professionellen Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen betreffen« (ebd.). Auch Schirmer (2013) greift diesen Gedanken auf und warnt, der Begriff ›Traumapädagogik‹ könnte den Fokus zu sehr auf das Trauma lenken und so die Gefahr bergen, dass durch eine vorschnelle Pathologisierung traumatisierter Menschen eine ›Etikettierung‹ vorgenommen würde. Als Ziel traumapädagogischer Konzepte definiert sie, »mithilfe von lösungs- und ressourcenorientierten Ansätzen eine emotionale Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen in einem sicheren institutionellen Rahmen zu erzeugen« (S. 242).
Mit dem Konzept der ›Pädagogik des sicheren Ortes‹ steht ein in der stationären Jugendhilfe entwickeltes und praxiserprobtes sowie teils beforschtes (vgl. Schmid et al. 2014; Gahleitner et al. 2015; Schröder et al. 2021) Mehrebenenmodell zur Verfügung, das die verschiedenen Handlungsebenen pädagogischer Arbeit sichtbar macht und so ein strukturiertes Vorgehen in Bezug auf die Implementation traumapädagogischer Handlungsansätze in die pädagogische Praxis ermöglicht. Ausgehend von der stationären Kinder- und Jugendhilfe hat der Ansatz in den vergangenen zwanzig Jahren Einzug in viele Bereiche stationärer und ambulanter pädagogischer Arbeit gehalten. Dadurch hat sich die Zielgruppe für traumapädagogische Ansätze deutlich erweitert. Kindergärten, Schulen, Jugendämter, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Krisen- und Notfalldienste, Übergangseinrichtungen oder Projekte der Behinderten- und Altenhilfe profitieren heute von diesem Konzept.
Neben der Organisation und der Leitungsebene sind die psychosozialen Fachkräfte in den Gruppen und die jeweiligen Fachdienste, aber auch die Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen als Expert*innen, Teil des traumpädagogischen Konzepts. Dabei ist »die Entwicklung und Weiterentwicklung […] als institutioneller, kontinuierlicher Prozess zu verstehen, für den alle Beteiligten an ihrem Platz Verantwortung tragen« (Lang et al. 2013, S. 87). Wie allen Konzepten der Traumapädagogik, liegt auch der ›Pädagogik des sicheren Ortes‹ eine Haltung mit einem verbindenden Diskurs zugrunde, »der im Sinne einer Pädagogik des sicheren Ortes auf allen Ebenen gelebt wird und erfahrbar ist« (Bausum 2023, S. 295). Die Basis dafür bilden die Elemente traumapädagogischer Grundhaltung, die den Weg hin zu einem gemeinsamen Verstehen und Handeln bereiten (vgl. Lang et al. 2013, S. 86–89).
Bezüglich einer äußeren Sicherheit zeigt sich mit jedem Schritt des Konzepts des sicheren Ortes eine Vielschichtigkeit, die es zu erkunden lohnt. Der vorliegende Artikel betrachtet die verschiedenen Ebenen, die dialogisch und handlungsorientiert miteinander verbunden sind (Abb. 1). Das Konzept ist nicht statisch, es lebt von der Kommunikation und einem wertschätzenden, gegenseitigen Verstehen, vom (Fach-)Wissen und der Expertenschaft aller Akteur*innen, von ihrer Kreativität und der Idee, mit Spaß und Freude mutig schweren Themen entgegenzutreten.
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Die Pädagogik des sicheren Ortes
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Beltz Juventa
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