Psychoanalytische und bindungstheoretische Überlegungen erfuhren zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Kontrast zu rein autoritären Konzepten der Kindererziehung Auftrieb. Freuds Psychoanalyse gewann im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in pädagogischen Kreisen mehr Einfluss als in der Psychiatrie, sodass sich »das pädagogische Denken untrennbar mit dem neuen tiefenpsychologischen« (Bois/Ide-Schwarz 2001, S.?1425) verband. Neben einer Reihe disziplinärer Grabenkämpfe zwischen der Pädagogik, der Sozialen Arbeit und ihren Nachbardisziplinen existier(t)en also auch zahlreiche Beispiele zur Integration und Konvergenz sozialarbeiterischen, (sozial-)pädagogischen, psychologischen und psychiatrischen Denkens. Eine Reihe heilpädagogischer Heime fungierten als Vorläufer kinderpsychiatrischer Stationen. Umgekehrt zeigen Salomons (1926/2002) oder Richmonds (1917; 1922) Ausführungen, dass die Geschichte sozialarbeiterischer und pädagogischer Konzepte mit Rückgriff auf psychoanalytische Überlegungen begann. Aus diesen psychoanalytisch fundierten Konzepten heraus haben sich die – auch für die Traumapädagogik – äußerst bedeutsamen milieutherapeutischen Überlegungen entwickelt.
Aufgrund unterschiedlicher historischer Verortungen und eines heterogenen Gebrauchs des Begriffs ›therapeutisches Milieu‹ ergibt sich allerdings nicht nur die Schwierigkeit, die Inhalte der Milieutherapie bzw. den Zuständigkeitsbereich genau zu definieren (Trieschman/Whittaker/Brendtro 1969/1990), in der heutigen Versorgungslandschaft führt er auch zu fatalen Missverständnissen. Auf Fachtagungen und in Diskussionen mit Fachkolleg*innen wird unter der Begrifflichkeit ›therapeutisches Milieu‹ immer wieder der hervorstechende Einfluss psychotherapeutischer Interventionen verstanden, nicht etwa – wie es Milieukonzepte eigentlich vertreten –, dass das heilsame bzw. förderliche Geschehen im natürlichen Lebensalltag der Adressat*innen stattfindet und von dort aus seine Wirkung entfaltet. Letzteres jedoch haben aktuelle Jugendhilfestudien aufgezeigt (Arbeitskreis der Therapeutischen Jugendwohngruppen Berlin 2009; Gahleitner et al. 2014a). Kinder und Jugendliche aus stationären Einrichtungen weisen ausdrücklich den Fachkräften im Alltag die größte Veränderungsrelevanz für positive Verläufe zu.
Es besteht also berechtigt die Sorge, sich mit der Begrifflichkeit ›therapeutisches Milieu‹ therapeutischen und medizinisch-psychiatrischen Logiken zu unterwerfen (Krumenacker 1994), die letztlich gar nicht oder zumindest nicht alleine für das gesamte Wirkungsspektrum in der Kinder- und Jugendhilfe verantwortlich sind. Aus der Konzeption des ›therapeutischen Milieus‹ die Logik abzuleiten – wie dies durchaus häufig geschieht –, in stationären Kinder- und Jugendhilfekontexten sei es damit getan, qualifizierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen anzustellen und die Fachkräfte, die den Alltag mit den Kindern und Jugendlichen bestreiten, mit schlecht bezahltem und gering qualifiziertem ›Bodenpersonal‹ auszustatten, ist folglich ein fataler Irrtum. ›Therapeutisches Milieu‹ – oder unmissverständlicher ausgedrückt ›pädagogisch-therapeutisches Milieu‹ – bedeutet also offenbar »ausdrücklich nicht eine Therapeutisierung des Alltags, sondern eine explizite Betonung auf pädagogisch verwurzelte Betreuungskonzeptionen« (Gahleitner 2021, S.?10, Hervorhebung im Original). Der Artikel soll einen kurzen Überblick (ausführlicher hier und im Folgenden Gahleitner 2017
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Milieutherapeutische und -pädagogische Konzepte
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