Moderation: Hans Werner Heymann
Hans Werner Heymann
Lernergebnisse sichern - aber wie?
Wer unterrichtet, möchte, dass sein Unterricht etwas bewirkt. Doch lassen sich Lernergebnisse überhaupt “sichern”? Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Ergebnissicherung ganz Unterschiedliches bedeuten kann. Es geht nicht nur darum, dem Vergessen vorzubeugen. Und genau genommen können nicht Lehrer, sondern nur Schüler Lernergebnisse sichern. Aber Lehrer können wichtige Hilfen und Anstöße geben.
Karin Heymann
Hilfen für nachhaltiges Lernen
Erfahrungen mit einer 8. Realschulklasse
Auf welche Weise kann man Schülerinnen und Schüler zu einem nachhaltigeren Lernen anregen? Wichtiger als alles andere scheint zu sein: Sie müssen selbst Verantwortung für ihr Lernen und auch für seine Ergebnisse übernehmen. Informationen über das Lernen und Einübung von Lerntechniken, Anleitung zur Dokumentation von Lernergebnissen und individuelle Lernberatung können dabei wichtige Hilfen sein.
Regina Bruder
Mathematik lernen und behalten
Im Fach Mathematik ist erfolgreiches Weiterlernen oft nur möglich, wenn früher Gelerntes verlässlich zur Verfügung steht. Selbst elementares Können und Wissen geht ohne regelmäßiges Übern und Wiederholen verloren. Was lässt sich dafür tun, dass neu erlernte Fertigkeiten sicher beherrscht, neu eingeführte Begriffe wirklich verstanden werden? Wie kann man Schüler zu aktiver Ergebnissicherung anregen?
Ursula Plöger
Ergebnissicherung im Stichwortprotokoll
Wie lassen sich Lernergebnisse in "weichen Fächern" wie Deutsch, Geschichte, Religion sichern? Hier geht es ja häufig nicht um Fakten, sondern im Mittelpunkt steht – vor allem am Gymnasium – der interpretierende Umgang mit Texten. Welche Vorteile bietet die konsequente Anfertigung von "Stichwortprotokollen"? Werden Verlaufsstrukturen und Ergebnisse des Unterrichts den Schülern damit deutlicher?
Dieter Vaupel
Lernergebnisse im Offenen Unterricht
Beispiel: Wochenplanarbeit
In den Augen vieler Lehrerinnen und Lehrer haben gebundene Unterrichtsformen - etwa ein “gleichschrittiger” Frontalunterricht - gegenüber offenen einen entscheidenden Vorteil: Es ist einfacher, die Ergebnisse zu sichern. Aber ist diese Einschätzung berechtigt? Vielleicht bedarf es nur anderer Formen der Ergebnissicherung? Dieter Vaupel zeigt, welche Methoden sich im Wochenplanunterricht bewährt haben.
Joachim Blombach, Gisela Wibbing
Ergebnissicherung als gemeinsame Aufgabe
Beispiele aus einem Schulentwicklungsprozess?
Zentrales Element von Schulentwicklung ist die Qualitätsentwicklung von Unterricht. Sie ist ohne Sicherung von Lernergebnissen nicht denkbar. Was für Folgen hat es, wenn die Entwicklung von Unterrichtsqualität nicht als isolierte Aufgabe Einzelner begriffen wird? Wenn sie stattdessen zum Gegenstand kollegialer Kooperation wird? Am Beispiel eines konkreten Schulentwicklungsprozesses wird das deutlich.
Bernd Sensenschmidt
Wider die Verflüchtigung des Gelernten
Gedanken, Fakten, Hilfen
Kein Lehrer, der nicht bittere Erfahrungen mit der “schleichenden Verflüchtigung” des Gelernten gemacht hätte. Ein Grund zu resignieren? Wenn wir uns vergegenwärtigen, was wir über das Funktionieren des Gedächtnisses und über Vergessensprozesse wissen, können wir schulisches Lernen vielfach behaltensfördernd gestalten. Dazu gehört allerdings ein mutiger Umgang mit der Stofffülle der Lehrpläne.
Beate Grabbe
Lob und Ermutigung - zwei grundsätzlich verschiedene Erziehungshaltungen
Schüler und Schülerinnen zu loben, das gehört doch wohl zum pädagogischen Allgemeingut aller Lehrkräfte. Was sollte auch gegen ein Lob zur rechten Zeit sprechen? Einiges, - meint die Autorin des folgenden Beitrags. Sie sammelt Argumente gegen die traditionelle Praxis von Lob und Tadel und entwickelt gleichzeitig begründete Alternativen: Genauer hinschauen, differenzierter rückmelden.
Horst Rumpf
Hinschauen ist schwer
Überlegungen zu einer Schule, die nach Alexander von Humboldt heißt
Ist die Schule eine “Worte- und Begriffsfabrik”? Wie kann die uns umgebende Welt wieder sinnlich gespürt und erfahren werden? Wir brauchen andere Unterrichtsweisen, wenn wir aus dem Zeitdruck herauswollen, unter dem Leben und Lernen heute stattfinden: weg von der raschen Wissensbelehrung, hin zum Wahrnehmen, Hinschauen, Staunen. Und das gilt für alle Ansätze zur Erneuerung des Unterrichts, von der Freiarbeit bis zum Projekt.
Hausaufgaben?
Pro: Rudolf W. Keck
Contra: Susanne Thurn
Die Hausaufgabe ist ein "Jahrhundertthema". Obwohl sich viele Schüler(innen), Eltern und Lehrer(innen) damit abgefunden zu haben scheinen, sind Wirkung und Notwendigkeit bis heute umstritten. Sind sie eine notwendige Ergänzung zur Halbtagsschule? Fördern sie Vertiefung, Übung und Arbeitshaltung? Oder sind sie disziplinierende Beschäftigungsformen, die zum Schwindeln animieren und systematisch Ungerechtigkeit produzieren und zementieren? Wir fragen nach dem Für und Wider:
Inge Krämer-Kilic
Integration in der Sekundarstufe I - bildungspolitisches Mauerblümchen oder "res publica"?
Es gibt sie noch - die Diskussion um den gemeinsamen Schulbesuch von Kindern mit und ohne Behinderung. Auch wenn es derzeit still geworden ist um dieses Thema. Inzwischen empfiehlt die Hälfte aller Schulgesetze die integrative Beschulung von Behinderten. Längst sind die Integrationsklassen aus den Kinderschuhen in die Sekundarstufen hineingewachsen. Ein Blick in die aktuelle Literatur zeigt, dass mittlerweile auch für den Sekundarbereich anregende Texte vorliegen, die auf der Grundlage von Untersuchungen hilfreiche Antworten auf schulpraktische Fragestellungen bieten.
U.a.: AIDS-Waisenkinder in Südafrika