Auf dem Weg zur Inklusion

Moderation: Annemarie von der Groeben

Annemarie von der Groeben
Schulen auf dem Weg zur Inklusion

Inklusion ist ein Menschenrecht. Bundestag und Bundesrat haben der UN-Behindertenrechtskonvention einstimmig zugestimmt. Was bedeutet das für Schulen? Was können sie tun und was muss noch getan werden, damit gemeinsames Lernen und individuell optimale Förderung für alle Kinder gelingen können? Der Einführungsbeitrag skizziert Chancen und Probleme und stellt die Schulen vor, die in diesem Heft zu Wort kommen.


Benjamin Skladny
Von einer Schule für »Bildungsunfähige« zu einer Schule für ALLE

Mitten in einem Plattenbaugebiet entsteht in Greifswald nach der Wende eine neue Schule. Sie nimmt Kinder auf, die in der DDR als »schulbildungsunfähig« oder »förderunfähig« galten. Daraus entwickelt sich schrittweise eine inklusive Schule für ALLE (Jg. 1 – 12). Welchen Weg hat diese Schule zurückgelegt, welche Ziele strebt sie für die Zukunft an?


Kerstin Arndt/Aurelia Pertek
Inklusion als konsequente Antwort auf Heterogenität

Eine Großwohnsiedlung in einer Großstadt, darin eine Stadtteilschule. Über 40 Kulturen kommen hier zusammen, die ganze Bandbreite möglicher Lebensprobleme und Leistungsprofile spiegelt sich in den Lerngruppen wider. Inklusion umfasst hier weit mehr als gemeinsames Lernen. Die Schule wird zur Lebensgemeinschaft der Unterschiedlichen. Und darin liegt eine große Chance …


Andreas Niessen
Inklusion als Herausforderung für die Schulentwicklung an einem Gymnasium

Inklusion am Gymnasium – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Schließlich basiert die Arbeit des Gymnasiums doch auf Aus- und Vorsortierung der Schüler und nicht auf dem Grundsatz des gemeinsamen Lernens. Der vorliegende Beitrag berichtet davon, wie sich ein Gymnasium trotz oder wegen dieses Widerspruchs auf den Weg macht. Wie geht das: Inklusion in einem auf Exklusion basierenden System?


Michaela Rastede
»(Hoch-)Begabung inklusiv«
Ein Bremer Modellprojekt

Inklusion wird häufig einseitig verstanden. Nimmt man den Begriff ernst, bezieht er sich auf alle Schülerinnen und Schüler, nicht nur auf solche mit Behinderungen. Inklusion heißt demnach: Unterschiede annehmen, Fähigkeiten und Begabungen aller Schülerinnen und Schüler fördern. Zwei Bremer Schulen in herausfordernder Lage erproben mit Unterstützung der Karg-Stiftung die Umsetzung eines solchen Konzepts.


Nils Kleemann
Alles fing an mit dem Mauerfall!

Ein junger Lehrer aus Greifswald macht sich nach der Wende auf dem Weg zu einer »anderen« – einer inklusiven Pädagogik. Er besucht einen Montessori-Lehrgang und gründet später unter abenteuerlichen Bedingungen eine Schule, die heute »boomt« und floriert. Auf diesem Weg gab es viel Unterstützung, aber auch viele Hindernisse. Die größten waren und sind Mauern in Köpfen. Was muss geschehen, damit auch diese fallen?


Bastian Becker
Kooperatives Lernen in der integrativen Unterrichtspraxis

Ein Gymnasium öffnet sich schrittweise einer inklusiven Unterrichtspraxis. Ein erster, folgenreicher Schritt ist die Einrichtung integrativer Lerngruppen. Wie ändern sich dadurch die Anforderungen an einen wirksamen, adaptiven Unterricht? Welche Methoden sind dafür geeignet? Der Beitrag zeigt, wie Unterrichtsentwicklung von solchen Herausforderungen profitieren kann.


Karen Beckmann/Barbara Sanders-Mowka
Schritte auf dem Weg zu einer inklusiven Klassenführung

Wie viel Gemeinsamkeit ist möglich in einem inklusiven Unterricht? Diese Frage ist nicht allein inhaltlich zu beantworten. Entscheidend ist ein Klima der Wertschätzung und des Vertrauens. Und: Lehrerinnen und Lehrer müssen sich der didaktischen Herausforderung stellen, alle im Unterricht »mitzunehmen«. Zwei Förderschullehrerinnen skizzieren Gelingensbedingungen für ein solches gemeinschaftliches Lernen.


Reinhard Stähling
Inklusion als Kernprogramm einer »Schule für alle«
Eine Grundschule wird zu einer Schule von 1 – 13

Wie der Weg zur Inklusion von »unten« nach »oben« verlaufen kann, zeigt das Beispiel der Schule Berg Fidel. Nach mehrjähriger Erprobung soll das Konzept der Grundschule in altersgerechter Abwandlung bis zum Abitur weitergeführt werden. Die geplante Entwicklung mutet in ihrer Kühnheit fast visionär an. Aber die Schule lässt sich von Hindernissen nicht abschrecken …


Birgit Lütje-Klose
Inklusion – Herausforderung für Schul- und Unterrichtsentwicklung

Was sind die rechtlichen Grundlagen für Inklusion? Welche Voraussetzungen müssen für ihre Einführung gegeben sein? Welche Gelingensbedingungen gelten? Welche Forschungsergebnisse liegen über erprobte Konzepte und bisherige Erfahrungen vor? Der Hintergrundbeitrag skizziert das Problemfeld auf der Grundlage empirischer Befunde und leitet daraus Konsequenzen für die Praxis ab.

Beitrag

Volker Kress
Langsamer starten – alle mitnehmen
Diagnostische Instrumente in der gymnasialen Oberstufe

Serie

Umgang mit Vergleichsarbeiten
1. Folge

Christoph Burkard/Sabine Müller
Zum Umgang mit Ergebnissen von Vergleichsarbeiten

Pädagogik : kontrovers

Brauchen wir das Sitzenbleiben?
PRO:
Josef Kraus
CONTRA:
Susanne Thurn

Rezensionen

Anna Moldenhauer
Demokratie, Partizipation und Schule

Jörg Schlömerkemper
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