Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Heft 2/2004 der »Sonderpädagogischen Förderung« beschäftigt sich mit der Qualitätsentwicklung in der Schule. Vor allem kam es uns darauf an, einen kleinen Einblick zu geben, welche aktuellen Entwicklungen und Tendenzen in anderen europäischen Ländern – und darüber hinaus – zu beobachten sind.

Der Thementeil umfasst vier Beiträge. Ulrike Becker stellt in ihrem Aufsatz die Folgen von Globalisierungstendenzen innerhalb der sonderpädagogischen Förderung im Hinblick auf Prozesse sozialer Entkoppelung zur Diskussion und geht der Frage nach: Wie kann die Qualität der sonderpädagogischen Förderung von Schülern mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung und Lernen, deren Schwerpunkt in der Bildung und Erziehung an einem »sozialen Ort« liegt, im Zeitalter der Globalisierung gesichert werden? Christian Klicpera und Barbara Gasteiger-Klicpera legen Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Schuldirektoren, Bezirksschulinspektoren und Leitern von sonderpädagogischen Zentren in drei österreichischen Bundesländern zur Bereitschaft und Vorbereitung von Lehrern auf den Unterricht in Integrationsklassen vor. Max Kreuzer gibt einen Einblick in das norwegische Bildungssystem. Er stellt einen Bericht vor, den eine von der Regierung ernannte parlamentarische Kommission zur Erarbeitung einer grundlegenden Bildungsreform im Juni 2003 vorlegte. Frank Ockenga informiert in seinem Beitrag über die sonderpädagogische Lernhilfe im heutigen Lettland, dem mittleren der drei baltischen Staaten. Es wurden dazu Personen an Universitäten und Schulen, von Fachzeitschriften und vom Bildungsministerium interviewt. Aktuelle lettische schulpädagogische Periodika und Fachliteratur ergänzen die Ausführungen.

Im Allgemeinen Teil veröffentlichen wir in stark gekürzter Form den ersten Teil einer empirischen Studie von Katja Koch zur sozialen Lage der Familien von Förderschülern. Er trägt den Titel »Sozioökonomische Bedingungen«. Da dieser Beitrag von großem Interesse sein dürfte, haben wir ihn so gestaltet, dass er von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, herausgenommen werden kann. Der zweite Teil »Soziokulturelle Bedingungen« folgt in der nächsten Ausgabe.

Entsprechend der Thematik dieses Heftes informieren Kerstin Merz-Atalik, Andrea und Christian Oyen in der Rubrik Diskussion • Berichte über ihre Erfahrungen mit Gemeinsamem Unterricht in den USA. Silke Förnges legt ihre Erfahrungen zum Englisch lernen an der Förderschule dar, und Christian Mürner setzt seine interessante kleine Serie »Erfundene Behinderungen in der schönen Literatur« mit dem 5. Teil »Lothar Ferro« fort.

Im Serviceteil finden Sie wieder zahlreiche aktuelle Buchvorstellungen, die Ihnen Anregungen geben und die Auswahl geeigneter Fachliteratur erleichtern sollen.

Die Redaktion