Enzyklopädie Soziale Arbeit Online (ESozAO)

Fachgebiet

Theorien der Sozialen Arbeit: Gegenwärtige Ansätze in Theoriediskursen

Relationaler Konstruktivismus und Relationale Soziale Arbeit

Zusammenfassung

Die Entwicklung des Relationalen Konstruktivismus ist eng mit den Theoriediskursen der Sozialen Arbeit verbunden. Die Ausgangspunkte liegen in den 1990er Jahren vor allem in der Auseinandersetzung mit den damals in sehr unterschiedlichen Disziplinen geführten konstruktivistischen Diskursen (u. a. in der Neurobiologie, Systemtheorie, Kybernetik, Erkenntnis- und Kommunikationstheorie). Da-neben war jedoch auch die kritische Auseinandersetzung mit Fragen der Sozialen Arbeit, ins-besondere mit Vorstellungen der Lebensweltorientierung relevant. Konstitutiv ist die Auseinandersetzung mit den Grenzen und Möglichkeiten des Erkennens, Kommunizierens, Entscheidens und Intervenierens. Daraus resultieren grundlegende Konsequenzen für die Begrün-dung der Sozialen Arbeit als Profession und Disziplin u. a. durch Beiträge zur Neubestimmung der Vorstellungen von Lebenswelt und Lebenslage, von bio-psychischen und sozialen Systemen, von Verstehen und Verständigung sowie von Macht, Hilfe, Kontrolle, Moral, Ethik und Verantwortung. Allgemein gehen konstruktivistische Ansätze von der Annahme aus, dass Erkenntnisse das Ergebnis kognitiver Konstruktionsprozesse sind (Kraus 2018a). Gleichwohl dieser erkenntnis-theoretische Ausgangspunkt auch für den Relationalen Konstruktivismus gilt, liegt dessen Fokus nicht ausschließlich auf den subjektiven, sondern gerade auch auf den relationalen Bedingungen menschlichen Erkennens und Handelns. Die Beachtung der Relationalität ist somit maßgeblich für den Relationalen Konstruktivismus, allerdings ohne, dass deswegen eine Beschränkung auf diesen Fokus erfolgt (Kraus 2017a; 2019). Auf den Punkt gebracht: Im Fokus sind sowohl die Relationen zwischen Individuen und deren Umwelten als auch die Individuen als konstruierende Subjekte und deren soziale und materielle Umwelten als relationale Konstruktionsbedingungen. Diese Perspektiven sind auch wesentlich für die Entwicklung einer Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit (Kraus 2019) innerhalb derer auf Basis der erkenntnis- und sozialtheoretischen Grundlagen des Relationalen Konstruktivismus sowohl Gegenstand und Funktion als auch das Professionsverständnis relational bestimmt werden.

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Beitrag
Relationaler Konstruktivismus und Relationale Soziale Arbeit

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Titel

Relationaler Konstruktivismus und Relationale Soziale Arbeit

DOI

10.3262/ESOZAO02250005

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Artikelseite content-select.com

Print ISSN

2944-4160

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Björn Kraus

Schlagwörter

Kommunikation
Macht
Ethik
Gesellschaft
Lebenslage
Entscheidung
Kontrolle
Systemtheorie
Lebenswelt
System
Subjekt
Erkenntnis
Moral
Individuum
Konstruktivismus
Hilfe
relational
Wissenschaft Soziale Arbeit

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