Die Zeiten, in denen Aktivitäten der sozialen Arbeit keiner Legitimation, Begründung und zum Teil auch Rechtfertigung bedurfte, scheinen unwiederbringlich vorbei. Soziale Arbeit soll sich "rechnen", soll ihre Effektivität und nicht selten auch ihre Effizienz nachweisen. Sozialer Arbeit als solche und der Rahmen, innerhalb derer sie sich vollzieht, wird - getrieben von haushaltswirtschaftlichen Zwängen - abverlangt nachzuweisen, dass die eingesetzten (öffentlichen) Mittel auch "adäquat" verwendet werden. -- In diesem Begründungszusammenhang nimmt seit geraumer Zeit das Thema Qualität bzw. Qualitätsmanagement in der Lehre und Praxis einen breiten Raum ein. Dabei lassen sich die verfügbaren Ansätze grob danach ordnen, ob sie spezifisch bzw. funktional ausgerichtet sind oder mit dem Anspruch antreten, einen umfassenden Führungsansatz für die Gesamtorganisation abzubilden. In beiden Fällen läuft die Betrachtung aber auf die Tatsache hinaus, dass Soziale Arbeit oder die Institutionen, innerhalb derer sie stattfindet, einer auch von Externen nachvollziehbaren i.w.S. Bewertung/Begutachtung zugeführt werden soll. -- Je nach Funktion und Rolle mag man diese Entwicklungen missbilligen, aber ein Weg zurück in die scheinbare gute alte Zeit des Vor-Kontraktmanagement, ist nicht einmal in Ansätzen erkennbar, so dass es aus rein pragmatischen Gründen ratsam erscheint, dieser längst real gewordenen Entwicklung offensiv entgegen zu treten. -- Im Folgenden wird mit dem Common Assessment Framework (CAF) ein Qualitätssicherungssystem aufgegriffen, das sich der so genannten Total Quality Philosophie (TQM) zuordnen lässt. TQM-Ansätze beinhalten das Ziel, sämtliche Strukturen, Prozesse und Ergebnisse in Organisationen unter das Qualitätsthema zu subsumieren. In diesem Sinne geht es jedoch keineswegs darum, sämtliche Managementaktivitäten synchron auch zu Qualitätsmanagement zu erklären, so dass der Begriffsgehalt gegen Null läuft (vgl. Merchel 2004, 11), sondern es soll vielmehr der Anspruch gelten, dass alle Bereiche einer Organisation sich - möglichst messbar - dem Qualitätsgedanken verpflichtet fühlen und entsprechende Verbesserungsaktivitäten ergreifen. -- In dem vorliegenden Beitrag wird zunächst der Common Assessment Framework (CAF) in seinen Grundzügen dargestellt und Erläuterungen zur praktischen Handhabung gegeben. Da der CAF sich explizit an Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung richtet, wird im Weiteren die Frage zu klären sein, ob der Ansatz auch auf nicht-staatliche soziale Einrichtungen, insbesondere solche der Freien Wohlfahrtspflege übertragen werden kann. Der Beitrag endet schließlich mit Überlegungen dazu, inwiefern mittels des CAF eine qualitätsorientierte Gesamtsteuerung von sozialen Einrichtungen denkbar erscheint. --
Beitrag
Qualitätsorientierte Gesamtsteuerung sozialer Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege mit dem Common Assessment Framework (CAF)?
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 6, Jahr 2010, Seite 440 - 447
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Qualitätsorientierte Gesamtsteuerung sozialer Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege mit dem Common Assessment Framework (CAF)?
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 6, Jahr 2010, Seite 440 - 447
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