Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit

Vom Konzept zum Profil

Qualitätsentwicklung in der Schuldner- und Insolvenzberatung bei der AWO im Bezirk Niederrhein
Zusammenfassung

Schuldnerberatung ist ein unverzichtbarer Teil der sozialen Arbeit und gehört seit vielen Jahren zum Beratungs- und Hilfsangebot der Arbeiterwohlfahrt. Seit 2004 beschäftigt sich ein Arbeitskreis der AWO Niederrhein mit Fragen der konzeptionellen Entwicklung und der Qualitätsentwicklung in der Schuldnerberatung. Zielsetzung war u.a. die Her-ausarbeitung spezifischer AWO-Merkmale in der Schuldnerberatung. Die Ergebnisse flossen auch in die Rahmenkonzeption "Schuldner- und Insolvenzberatung" 2007 des Bundesverbandes ein.

Parallel dazu wurden seit 2005 die Konsequenzen aus der Sozialgesetzreform (Harz IV) in der Schuldnerberatung erkennbar. Neben vielen Veränderungen, die bis zum heutigen Tage erhebliche Auswirkungen auf die Praxis der Schuldnerberatung haben, ist beispielhaft die durch Eingliederungsvereinbarungen vermittelte Schuldnerberatung zu nennen. Vor dem Hintergrund einer möglichen Sanktionierung musste insbesondere die jahrelang postulierte Freiwilligkeit der Inanspruchnahme von Beratung neu bewertet werden. Damit einhergehend veränderte sich die Umbenennung vom Ratsuchenden, Schuldnern und Klienten hin zu sogenannten "Kunden". Aus dem Blickwinkel der AWO-Tradition und Leitbildgestaltung kann die umstrittene SGB II -Prämisse "Fördern und Fordern" durchaus positive Bedeutung für die Arbeit der Schuldnerberatung haben, wenn man Ihre Botschaft wirklich ernst nimmt. (AWO Leitsatz 4: "Wir unterstützen Menschen, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu gestalten und fördern alternative Lebenskonzepte.")

Der vorgenannten Entwicklung Rechnung tragend, wurde der begonnene Qualitätsent-wicklungsprozess durch eine Kundenbefragung fortgeführt. Nur unsere Kunden, so der zielführende Grundgedanke, können uns wirklich sagen, was für sie wichtig und richtig ist. Die Ergebnisse der Befragung flossen in die weitere Qualitätsentwicklung der einzelnen Beratungsstellen ein.

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Beitrag
Vom Konzept zum Profil
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 2, Jahr 2013, Seite 108 - 118

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