In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, welche Relevanz die Zeitdiagnose der Prekarisierung für die Soziale Arbeit in theoretischer wie in praktischer Hinsicht hat. Hierfür bringen wir Befunde soziologischer Forschung mit Theorien aus der Sozialen Arbeit zusammen. Unser Fokus auf prekäre Alltagsführung liegt neben den Arbeitsverhältnissen insbesondere auf den Lebenszusammenhängen der Akteur:innen. Mit qualitativem Interviewmaterial zeigen wir, wie prekäre soziale Lagen die Handlungsfähigkeit von Individuen, Haushalten und Familien begrenzen und wie diese Anforderungen bewältigt werden. Mit dem Begriff des Eigensinns stellen wir heraus, dass Menschen prekäre Lagen nicht passiv erleiden, sondern danach streben, innerhalb ihrer subjektiven Alltagskonstruktion handlungsfähig zu bleiben. Schließlich schlagen wir eine interdisziplinäre Perspektive vor, aus der sich sowohl Handlungsaufforderungen für die Soziale Arbeit als auch Impulse für die soziologische Prekaritätsdebatte gewinnen lassen.
Beitrag
Prekäre soziale Lagen als Gegenstand der Sozialen Arbeit
Österreichisches Jahrbuch für Soziale Arbeit (ISSN 2628-4502), Ausgabe 1, Jahr 2025, Seite 155 - 176
Prekäre soziale Lagen als Gegenstand der Sozialen Arbeit
Österreichisches Jahrbuch für Soziale Arbeit (ISSN 2628-4502), Ausgabe 1, Jahr 2025, Seite 155 - 176
10.30424/OEJS2507155
Natalie Grimm, Kai Marquardsen, Andreas David Schmidt, Prekäre soziale Lagen als Gegenstand der Sozialen Arbeit (2025), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2628-4502, 2025 #1, S.155
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2628-4502
Beltz Juventa
Natalie Grimm / Kai Marquardsen / Andreas David Schmidt