Die prominenten Interviewpartner zeigen, was Momente gelingender Beziehung in Familie, Wirtschaft, Politik und Musik bewirken können, wie man sie schafft, aber auch, welche Hindernisse sich ihnen entgegenstellen. In einer neuen Beziehungskultur liegt die Möglichkeit, eine Welt, die heute von Krisen und Kriegen heimgesucht wird und in der menschliche Beziehungen immer mehr von Effizienz und Ressentiments geprägt sind, zum Positiven zu verändern - im Großen wie im Kleinen.
- Jesper Juul erzählt von beziehungsstiftenden Momenten im Familienalltag. »Alles was wir lernen können, geht über Beziehung« und erläutert ausführlich, was er unter »Gleichwürdigkeit« versteht.
- Gerald Hüther betont, dass in der Kindheit ein authentisches Selbst ausgebildet sein muss, um im späteren Leben mit sich und den anderen in Beziehung treten zu können.
- Gesine Schwan beschreibt als Politikerin und Politikwissenschaftlerin die gesellschaftliche Tragweite von Momenten gelingender Beziehung.
- Wolf-Dieter Grossmann bestätigt aus mathematischer und systemwissenschaftlicher Sicht den Stellenwert von Momenten gelingender Beziehung in einer immer komplexer werdenden Informations- und Wissensgesellschaft.
- Claudia von Braunmühl denkt über Beziehungsfähigkeit im Kontext der Entwicklungspolitik nach.
In einem eigenen Ratgeberteil werden Bausteine und Voraussetzungen, die eine gute Beziehungskultur schaffen, anschaulich beschrieben. Zusätzlich kommen die Autorinnen, die Expertinnen auf dem Gebiet der Musik sind, ausführlich auf das gemeinsame Musizieren als ein Beispiel für Momente gelingender Beziehungen zu sprechen. Drei spannende Projekte stellen sie vor: die »Geigenklassen auf St. Pauli«, »Musiker ohne Grenzen« und das »West-Eastern Divan Orchestra«. Diese Projekte führen die verbindende Kraft der musikalischen Zusammenarbeit vor Augen und befriedigen das Bedürfnis ihrer Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach sozialer Resonanz und Kooperation.
Die Autorinnen: Krista Warnke, war von 1979 bis 2009 Professorin für Musikwissenschaft mit den Schwerpunkten Musikpsychologie, Rezeptionsforschung sowie Gender Studies an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Berthild Lievenbrück ist Oberstudienrätin für Musik und Englisch an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg. Als Saxophonistin war sie viele Jahre mit dem Ensemble »Classic 4 Sax« künstlerisch tätig.