Zeitschrift für Pädagogik

Pädagogisches Vokabular reloaded

Auf dem Weg zu einer neuen Reflexionskultur
Zusammenfassung

Derzeit verändert sich das Vokabular, auf das wir in den Geistes- und Sozialwissenschaften zurückgreifen. Die Moralisierung der Politik trifft hier auf ein reges Interesse, Fragen der Repräsentation und der Diskriminierung ein stärkeres Gehör zu verschaffen. Die innerakademische Kritik an diesem neuen Sprachgebrauch lenkt das Augenmerk aktuell auf zwei Sachverhalte: Zum einen drohen Begriffe, die einen deutlich weiteren Gegenstandsbereich bezeichnen sollen, ihre Präzision einzubüßen, zum anderen führt die Neigung zur Psychologisierung und Individualisierung gesellschaftlicher Krisenphänomene dazu, dass deren ‚Lösung‘ vermehrt in individuellen Schuldbezichtigungen gesucht wird. Wissenschaftliche Diskurse nähern sich in der Folge moralischen Diskursen an und begünstigen unterkomplexe Problembeschreibungen. Dass diese Entwicklungen auch den pädagogischen Diskurs betreffen, ist unmittelbar einsichtig, weil eine Vielzahl der gegenwärtig besonders intensiv diskutierten Begriffe unmittelbar auf den Gegenstandsbereich der Erziehungswissenschaft verweisen.

 

Beitrag
Pädagogisches Vokabular reloaded
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 1, Jahr 2022, Seite 34 - 41

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Titel

Pädagogisches Vokabular reloaded

Zeitschrift

Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 1, Jahr 2022, Seite 34 - 41

DOI

10.3262/ZP2201034

Zitation

Markus Rieger-Ladich, Pädagogisches Vokabular reloaded (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2022 #1, S.34

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Print ISSN

0044-3247

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Markus Rieger-Ladich

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